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Einstieg in die energetische Verwertung von Biomasse

Neue Projekte des Zweckverbandes RegAb

15.06.2012

Bisher hat sich der Zweckverband Regionale Abfallwirtschaft (RegAb) ausschließlich um die Behandlung der Restabfälle gekümmert. Nun wurde auch ein Konzept zur optimalen Verwertung des im Einzugsgebiet des RegAb eingesammelten Gartenabfalls erarbeitet, das auf der Grundlage repräsentativer Mengen zunächst auf seine Markttauglichkeit getestet werden soll. Damit ist der Zweckverband RegAb, zu dem die Stadt Trier, die Landkreise Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich, der Eifelkreis Bitburg-Prüm und der Vulkaneifelkreis gehören, einem gemeinsamen regionalen Abfallwirtschaftskonzept einen Schritt näher gekommen.

Neues Konzept zur höherwertigen Verwertung von Grünschnitt
Rund 55000 Tonnen Grünschnitt werden im Einzugsgebiet des RegAb, in dem etwa 530000 Menschen leben, jährlich zu 87 Grünschnitt-Sammelstellen gebracht. Das sind jedes Jahr über 100 kg Gartenabfälle pro Einwohner. Bisher wurden die pflanzlichen Abfälle geschreddert und von den Landwirten, die die Grünschnitt-Sammelstellen im Auftrag des jeweiligen Entsorgungsträgers betreiben, auf deren Felder aufgebracht. Nun sollen die organischen Abfälle entsprechend des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG), das Anfang dieses Monats in Kraft trat, nicht nur zur Bodenverbesserung, sondern auch als Energieträger genutzt werden. Ziel ist es, die Primärrohstoffe zu schonen. Auf der Grundlage einer wissenschaftlich ausgearbeiteten Machbarkeitsstudie, die nebenstehend im PDF-Format zur Verfügung steht, werden deshalb an sechs Grünschnitt-Sammelstellen in den Landkreisen Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich die Gartenabfälle gesiebt. Die groben Pflanzenteile, die bei einer Maschenweite von 40 mm je nach Jahreszeit etwa 25 bis 35 % der Erfassungsmenge ausmachen, werden energetisch genutzt. Das Feinmaterial, das den wesentlichen Teil der Haupt- und Spurennährstoffe enthält, wird weiterhin von den Landwirten auf die Felder ausgebracht. Die erste Umsetzungsphase des Konzepts soll ein Jahr dauern und zeigen, wie sich der so hergestellte Brennstoff vermarkten lässt. „Die Zusammenarbeit mit den Landwirten wird auf jeden Fall bestehen bleiben und durch die ständig steigenden Erfassungsmengen sicherlich sogar intensiviert werden“, erklärt Max Monzel, Geschäftsführer des RegAb nach der jüngsten Sitzung der Verbandsversammlung.

Biomasse aus dem Restmüll wird verwertet
Auch die im Einzugsgebiet des RegAb über die Mülltonnen erfasste Biomasse soll in Zukunft als hochwertiger Brennstoff verwertet werden. Dazu soll sich die RegEnt GmbH, eine  100 %ige Tochtergesellschaft des RegAb, an einem wissenschaftlichen Projekt, das zu weiten Teilen auch mit EU-Geldern gefördert wird, beteiligen. Der Anteil an Biomassebrennstoff aus dem Restabfall wird gegenwärtig auf etwa 17 % geschätzt. Das entspricht einer Menge von jährlich etwa 40 kg pro Einwohner bzw. 21000 Tonnen. Diese können nach der Trocknung aussortiert und durch weitere Verfahren zu einem hochwertigen Brennstoff veredelt werden. Im kommenden Jahr könnte die Versuchsanlage in Mertesdorf in Betrieb genommen werden. Die praktische Versuchsphase ist auf zwei Jahre befristet.

Zwei Gutachten sollen bestes, rechtskonformes System finden
Gleichzeitig wurde in der Verbandsversammlung beschlossen, ein externes Institut mit einer Ökoeffizienzanalyse zu beauftragen. Dabei soll untersucht werden, welches System der Erfassung und Verwertung von Wertstoffen und Bioabfällen unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten entsprechend der Forderungen des neuen KrWG für die Region Trier am besten geeignet sei. Eine Möglichkeit wäre neben der grauen und blauen Tonne noch eine braune Tonne für Bioabfälle und eine weitere Tonne für Kunststoffe, Metalle und andere Wertstoffe sowie Verkaufsverpackungen aufzustellen. Ein anderes System wäre alles in einer Tonne einzusammeln und anschließend maschinell zu sortieren. Hierzu ist wichtig zu wissen, wie sich der Restabfall zusammensetzt und wie die Mengenprognose bei der Aufteilung auf verschiedene Behälter ausfällt. Diese Fragen sollen durch ein zweites Gutachten beantwortet werden. „Die Gutachten haben den Sinn, belastbare Daten zu gewinnen auf deren Grundlage wir entscheiden können, wie wir am besten die Umwelt, aber auch den Geldbeutel der Bürger schonen“, fasst Max Monzel die jüngsten Beschlüsse zusammen. Ziel ist es bei unveränderter Sympathie für die Trennung von Abfall im Haushalt, die Anzahl der verschiedenen Abfalleimer so gering wie nötig zu halten.


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Weiterentwicklung der stofflichen und energetischen Verwertung von Biomasse beim RegAb



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