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Zerkleinerung und Rottetechnik

Das Herzstück der Trocknungsanlage

Der Greifer transportiert den Müll aus dem Tiefbunker zu einem der beiden Walzenzerkleinerer  (Bild 1). Dort wird der Abfall in gegeneinander laufenden Walzen zerrissen (Korngröße < 250 mm). Der zerkleinerte Restabfall wird über zwei (im rechten Winkel zueinander angeordnete) Transportbänder in einen Zwischenbunker befördert. Damit auch hier der Abfall gleichmäßig verteilt wird, wird der Bunker über einen prozessgesteuerten Schwenkarm befüllt (Bild 2).

Bedingt durch den vollautomatisierten Betrieb und wegen der Staub- und Geruchsbelastung sind in der Bunker- und Rottehalle keine Arbeitsplätze vorgesehen. Personal hält sich nur kurzzeitig für Wartungsarbeiten in der nach außen abgeschotteten Halle auf (Bild 3).

Wiederum mit einem prozessgesteuerten Greifer wird der zwischengelagerte Abfall aus dem Pufferbunker in eine der zwölf Rotteboxen transportiert (Bild 4 und 5). Vorher nimmt der Kran den Deckel der Box auf und legt ihn auf einer Nachbarbox ab. Jede der zwölf Rotteboxen hat ein Fassungsvermögen von 600 m³ bzw. 300 Mg.

Während der sieben- bis neuntägigen Rottephase ist die Box mit einem Deckel luftdicht abgeschlossen. Im Abfall enthaltene Mikroorganismen bauen organische Substanz ab. Dadurch entsteht Wärme. Die Temperaturen im Abfall steigen bis auf 50 °C. Durch diese Wärme verdampft das im Abfall enthaltene Wasser. 40 % wird dem Ausgangsmaterial dabei inzwischen (Stand 2012) im Durchschnitt an Gewicht entzogen. Für die Trocknung muss keine Fremdwärme zugeführt werden. Die dem Abfall entzogene Feuchtigkeit wird als Kondensat über das Umluftsystem ausgetragen und in der Kläranlage der MBT (siehe Wasseraufbereitung im neben stehenden Kasten) aufbereitet.

Um eine gleichmäßige und effiziente Trocknung des Abfalls zu erreichen, wird jede Rottebox einzeln über am Boden angebrachte Düsen (Bild 6) mit Luft versorgt. Um den Verlauf der Rotte zu überwachen, wird eine Vielzahl an Daten wie Temperaturverlauf und Luftdurchlässigkeit erfasst. Alle für die Boxensteuerung relevanten Messdaten werden in einem Prozessleitsystem auf mehreren Monitoren im Leitstand dargestellt. Dieser ist während des 2-Schichtbetriebes der Anlage von mindestens einer Person besetzt.

Am Ende der Kurzrotte bleibt ein biologisch inaktives Mischmaterial mit einem Feuchtegehalt von rund 10 %* zurück. Der Abfall hat damit Brennstoffqualität erreicht und kann in Sekundärbrennstoff-Kraftwerken eingesetzt werden.

* Dieser Wert wird seit den Umbaumaßnahmen am Umluftkreislauf im Jahr 2012 erreicht.Vorher lag der Restfeuchtegehalt bei etwa 15 %.


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Sortierversuch
Während eines großtechnischen Versuchs wurden innerhalb von zwölf Monaten rund 10.000 Tonnen getrocknete Abfälle mit moderner Sensortechnologie sortiert.




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